Fachtag
ERMÖGLICHEN – BEFÄHIGEN – ERMUTIGEN
Von der Vision zum Programm
Termin: 6. November 2025 9.30 – 17.00 Uhr
Ort: Power Center der Energie AG, Böhmerwaldstrasse 3, 4020 Linz
Format: PRÄSENZ oder ONLINE Veranstalter: HOSPIZ ÖSTERREICH
Inhalt
VORTRÄGE, GESPRÄCHE & DISKUSSIONEN
ERMÖGLICHEN
Was braucht es, damit wir Menschen, die wir erreichen wollen, auch erreichen? Sprache und Kommunikation. Wir sprechen mit Antonia Rados, der bekannten österreichischen Journalisten in Krisen- und Kriegsgebieten über ihre Erfahrung und die Neugierde und Angst vor dem anderen. Darüber, wie unsere Neugier das Fremde vertraut machen kann. Marianne Buchegger (CS Rennweg) teilt ihre Gedanken, wie wir Menschen mit Demenz in Hospiz und Palliative Care verstehen lernen können. Petra Haderer (Volkshilfe Wien und ehemals Ärzte ohne Grenzen) berichtet vom Projekt der Gesundheitslots:innen mit Migrationsbiografie und, wie diese in ihren Communities das österreichische Gesundheitssystem näher bringen – und was wir von diesem Projekt lernen können.
BEFÄHIGEN
Welche Befähigung und welches Wissen brauchen wir, damit wir in einer zunehmen diversen Gesellschaft unseren Auftrag erfüllen können? Elisabeth Reitinger, Professorin am Institut für Pflegewissenschaften Wien, fordert uns in ihrer Keynote zum Mut zur Diversität auf. In einem anschließenden Podiumsgespräch beleuchten wir Ansätze und Herausforderungen im Kontext der Vielfalt. Am Podium sprechen neben Elisabeth Reitinger auch
- Monika Stark, Ärztliche Leiterin der mobilen Notversorgung der Caritas in Wien/Louisebus: Hospiz- und Palliativersorgung für Menschen ohne festen Wohnsitz und ohne Versicherung
- Axel Doll, Uniklinik Köln: Hospiz- und Palliativversorgung für Menschen mit LGBTIQA+ Identität
- Matthias Dvoracek, Bestattung Himmelblau Wien: Bestattung für und mit Menschen mit Behinderung
- Mireille Ngosso, Ärztin und Politikerin: Kultursensible Begleitung
- Gianluca Iannantuoni, Hospizteamleitung Diakonie de La Tour, Kärnten: Menschen mit Behinderung
ERMUTIGEN
Mut ist das Gegenteil von Angst. Ermutigung ist ein zentraler Aspekt des Empowerments. Mut bewies und beweist Samuel Koch, Schauspieler und Autor, München. Er sagt über sich: „Ich Holzkopf, bin mit dem Kopf gegen ein Auto gerannt und habe mir viermal das Genick gebrochen. Seitdem war es nicht immer einfach. Aber möglich.“ Samuel Koch spricht darüber, was uns Mut in schweren Zeiten gibt. Rebecca Tiberini (Schweiz und Großbritannien), Leiterin der Task Force Rehabilitation der europäischen Palliativgesellschaft, zeigt auf, warum interdisziplinäre Palliative Care mehr Bedeutung denn je haben wird und wie eine Zusammenarbeit der Berufsgruppen aussehen kann. Christina Grebe und Markus Hutterer, Ärzt:innen, Oberösterreich, berichten vom Pilotprojekt Hospizkultur und Palliative Care im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und des Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck.
Nach der Mittagspause wird es für die Teilnehmenden in Linz bewegt. Expert:innen zu 20 verschiedenen, aktuellen Themen stehen Ihnen für individuelle Fragen eine Stunde lang zur Verfügung.
Last but not least, wie bei allen HOSPIZ ÖSTERREICH-Veranstaltungen: „durchs Reden kommen die Leut‘ zusammen“.
Wir bieten Ihnen vor Ort ausreichend Raum für Vernetzung und Austausch.
Zielgruppe
Mitarbeiter:innen aller Einrichtungen der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung:
- Spezialisierte Hospiz- und Palliativeinrichtungen
- Alten- und Pflegeheime
- Krankenhäuser
- Pflege- und Betreuung zu Hause
- Freiberuflich tätige Professionen
Die Veranstaltung kann von allen Berufsgruppen, die in diesen Settings tätig sind, besucht werden
Programm
Änderungen vorbehalten
Uhrzeit |
Thema |
Referent:in |
Herzlich Willkommen |
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09.00 – 09.30 | Ankommen mit Kaffee und Tee | |
09.30 | Begrüßung | Mag.a Barbara Schwarz |
ERMÖGLICHEN |
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09.45 – 10.15 | Zwischen Neugierde und Angst vor dem anderen: Erfahrungen einer Kriegsreporterin | Dr.in Antonia Rados |
10.15 – 10.45 | Menschen mit Demenz in Hospiz und Palliative Care verstehen lernen | Marianne Buchegger, BA, MSc. |
10.45 – 11.15 | Sprache(n) als Ressource in Zeiten der Verletzlichkeit. Gesundheitslots:innen mit Migrationsgeschichte als Vorbild für die Hospizbewegung? | Petra Haderer |
11.15 – 11.45 | Pause und Meet-the-expert Forum I | |
BEFÄHIGEN |
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11.45 – 12.15 | Mut zur Diversität | Assoz. Prof .in Dr.in Elisabeth Reitinger |
12.15 – 13.00 |
Podiumsgespräch
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Assoz. Prof .in Dr.in Elisabeth Reitinger und Dr. inMonika Stark. Dr. Axel Doll Matthias Dvoracek Dr. inMireille Ngosso Gianluca Iannantuoni |
13.00 – 13.45 | Mittagspause | |
13.45 – 14.30 | Pause und Meet-the-expert Forum II | |
13.45 – 14.30 für Online-Teilnehmer:innen |
Über das Lebensende philosophieren (angefragt) | Dr. Patrick Schuchter, MPH |
ERMUTIGEN |
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14.30 – 15.00 | Interdisciplinary Palliative Care now and for the future (in englischer Sprache; ein übersetztes Handout steht zur Verfügung) |
Rebecca Tiberini |
15.00 – 15.30 | Hospizkultur und Palliative Care im Krankenhaus. Pilotprojekt der Barmherzigen Brüder und des Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck | OÄ. in Dr.inChristina Grebe & Priv. Doz. Dr. Markus Hutterer |
15.30 – 16.45 | Was gibt uns Mut in schweren Zeiten? | Samuel Koch |
16.45 – 17.00 | Verabschiedung und Ausblicke | Mag.a Barbara Schwarz |
Durch das Programm führen Sonja Thalinger & Rainer Simader
Information zum Meet-the-expert Forum
In der Vormittagspause und nach der Mittagspause laden wir Sie ein, mit Expert:innen in den Austausch zu gehen, individuelle Fragen zu stellen und sich zu vernetzen. Sie finden die Themen und Ansprechpersonen in der folgenden Liste.
Wir empfehlen Ihnen, 3 – 4 Themen auszuwählen, und bitten zugleich darum, darauf zu achten, dass auch andere Teilnehmer:innen die Chance erhalten, mit den Expert:innen zu sprechen.
Wir werden Sie beim Meet-the-expert Forum regelmäßig über die noch verbleibende Zeit informieren.
Rebecca Tiberini & Brigitte Loder Fink | Rehabilitation am Lebensende – (k)ein Wiederspruch?! |
Monika Brettbacher | Schulprojekte: Kindern das Thema Lebensende, Sterben, Tod und Trauer näher bringen |
Claudia Nemeth | Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Pädiatrische Hospiz und Palliative Care im Fokus |
Sonja Thalinger | Umsetzung und Erkenntnisse aus dem Projekt Palliative Notfallmedikamente |
Petra Haderer, Mireille Ngosso | Menschen mit Migrationsbiografie in Hospiz und Palliative Care |
Axel Doll & Elisabeth Reitinger | Best Practice – Mut zur Diversität |
Matthias Dvoracek, Sylvia Vertetics Annika Kessel | Bestattung als Teil der Trauerbegleitung & Bestattung für und mit Menschen mit Behinderung |
Gianluca Iannantuoni und Petra Richter | Hospizkultur und Palliative Care für Menschen mit Behinderung |
Christof Eisl |
Das Tageshospiz – Ort der Gastfreundschaft |
Monika Stark |
Hospizbetreuung und Palliative Care für Menschen für nicht anspruchsberechtigte Menschen und ohne Wohnsitz |
Marianne Buchegger | Demenz und Palliative Care |
Babsi Loisch | Caring Communities: Best-practice-Beispiele. |
Markus Hutterer | Neuropalliative Betreuung und Hospiz-/Palliativversorgung für Patient:innen mit ALS / Versorgungsprojekt „ALS Netzwerk Oberösterreich“ |
Rainer Simader |
Zukunft der Bildung – Bildung der Zukunft |
Nadine Brunner und Sabine Tiefnig | Universitätslehrgang Palliative Care |
Werner Mühlböck & Harald Weikl | Erfahrungen und Umsetzung der Sterbeverfügung |
Fortbildungspunkte
Um 8 DFP-Punkte (sonstige Punkte) wurde angesucht.
Teilnahmegebühr
Teilnahme in PRÄSENZ
inklusive Mittagsbuffet und Getränke
€ 150,–
Early Bird (bis 31. Juli 2025)
€ 170,–
Regulärer Preis (ab 1. August 2025)
Teilnahme ONLINE
Der Zugangs-Link wird kurz vor dem Fachtag versandt.
€ 130,–
Early Bird (bis 31. Juli 2025)
€ 150,–
Regulärer Preis (ab 1. August 2025)
Vortragende
Dr.in Antonia Rados
Reporterin und Autorin, seit 1990 bei den verschiedensten deutschen Medien als Krisen und Kriegsreporterin tätig, zuerst bei der ARD, zeitweise auch für das ZDF. Antonia Rados berichtete als einzige deutschsprachige Journalistin 2003 über den amerikanischen Einmarsch im Irak. Sie hat mehrmals Reportagen in Krisengebieten in Afghanistan, im Iran oder in Ägypten realisiert. Mehrmals befand sich ihr Team und sie dabei in Extremsituationen und Gefahren. Für ihre Berichterstattung wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zweimal mit dem großen Deutschen Fernsehpreis, in Österreich zweimal mit dem TV-Preis Romy, in den USA war sie für eine Reportage aus Somalia für die Emmy nominiert. Sie ist auch Autorin von mehreren Sachbüchern.
Marianne Buchegger, BA.MSc
ist Leiterin eines Tageszentrums für Senior*innen der CS Caritas Socialis in Wien, Koordinatorin der Gruppe 1030 Promenz, Bloggerin beim Standard sowie Hospiz Österreich, Lehrgangsleitung Begleiten bei Demenz im Kardinal König Haus. Lehrbeauftragte in den Vertiefungslehrgängen des Universitätslehrgangs Palliative Care der PMU, Salzburg.
Petra Haderer
leitet seit März 2024 das Projekt der „Gesundheitslots:innen“ bei der Volkshilfe Wien. Sie war zuvor über 15 Jahre bei der internationalen humanitären Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit beruflichen Aufenthalten in Österreich, Schweiz, Bolivien, Angola und Sierra Leone tätig. Nach dem Abschluss einer Coaching-Ausbildung und eines Masterstudiums in Interkultureller Kompetenz und Diversität arbeitet Petra Haderer nach wie vor auch freiberuflich als Trainerin und Coach. Sie ist Gründungsmitglied von Women in Global Health Austria. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf einer fairen und gerechten Gesundheitsversorgung für alle.
Assoz. Prof.in Dr.in Elisabeth Reitinger
forscht und lehrt am Institut für Pflegewissenschaft, Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien. Sie ist Vize-Studienprogrammleitung des Masterstudiums Pflegewissenschaft und beschäftigt sich mit Palliative Care im Alter, Sozialer Teilhabe von Menschen mit Demenz, feministischer Care Ethik, Gender und Diversität in der Pflege.
Dr. Axel Doll
Bereichsleiter Lehre/Lehrkoordinator Palliativmedizin am Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln. Er ist Dipl. Pflegepädagoge, Gesundheits- und Fachkrankenpfleger Onkologie/Palliative Care/Schmerz, Psychoonkologe, Kommunikationstrainer, Kursleiter Palliative Care (DGP) und Sprecher der Arbeitsgruppe LSBTIQ+ der deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
Dr.in Mireille Ngosso
Ärztin für Allgemeinmedizin und Expertin für Gendermedizin, diversitätssensible Medizin, Rassismus in der Medizin sowie transkulturelle Medizin. Neben ihrer medizinischen Tätigkeit engagiert sie sich leidenschaftlich für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. 2020 hat sie die Black Lives Matter-Demonstration in Wien organisiert und war 2023 Mitorganisatorin der Demonstration gegen Rechts. Von 2018 bis 2024 war sie Abgeordnete zum Wiener Landtag und zum Wiener Gemeinderat.
Co-Autorin der Bücher „Für alle, die hier sind“ und „War das jetzt rassistisch?“. Ihr Ziel ist es, Brücken zu bauen und für eine inklusive, gerechte Gesellschaft einzutreten – sowohl in der Medizin als auch darüber hinaus.
Dr. Patrick Schuchter, MPH
Philosoph, Krankenpfleger und Gesundheitswissenschaftler, tätig in Bildungsarbeit, Projekten und Forschung zu Philosophischer Praxis, Sorgekultur, Caring Communities. Aktuell leitet er das Forschungsprojekt „Philosophische Praxis in Palliative Care und Hospizarbeit“ am Zentrum für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung (CIRAC) an der Universität Graz.
Rebecca Tiberini
provides expert consultancy, education and coaching to individuals, organisations and policymakers seeking to adopt a Rehabilitative Palliative Care approach. Her focus is on interdisciplinary working. She is author of the Hospice UK report Rehabilitative Palliative Care – A Challenge for the 21st Century and chair of the European Association of Palliative Care Rehabilitation Taskforce (EAPC). With over 18 years experience in clinical and strategic roles, including senior management as a hospice director and specialist palliative care physiotherapy, Rebecca has worked with leading hospices and has published widely, including in the Textbook of Palliative Care.
Samuel Koch
Schauspieler, Autor, Speaker und Mutmacher. Der Öffentlichkeit wurde Koch durch die Fernsehshow Wetten, dass..? am 4. Dezember 2010 in Düsseldorf bekannt, als er sich beim Versuch, mit speziellen Sprungstiefeln über ein fahrendes Auto zu springen, schwer verletzte. Seither ist er vom Hals abwärts querschnittgelähmt.
Infos
Anmeldeschluss:
27. Oktober 2025
Ansprechpartner & Kontakt:
Rainer Simader, Leiter Bildungswesen und Diversität HOSPIZ ÖSTERREICH, rainer.simader@hospiz.at
Nachhaltigkeit
Wir bemühen uns, um größtmögliche Nachhaltigkeit. So weit wie möglich verzichten wir auf unnötige Drucksorten und Blöcke. Wir ersuchen Sie, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Location ist vom Hauptbahnhof Linz in wenigen Gehminuten erreichbar.
Sicherheit
Veranstaltungen von HOSPIZ ÖSTERREICH sollen sichere Orte für alle Beteiligten sein. Deshalb gibt es keine Toleranz für Übergriffe, welcher Art auch immer. Sollten Sie unangemessenes Verhalten beobachten oder selbst durch eine dritte Person unangemessenes Verhalten erleben, zögern Sie nicht, ein Teammitglied von HOSPIZ ÖSTERREICH anzusprechen. Vielen Dank!
Stornobedingungen
Bei Abmeldung
– bis 30 Tage vor der Veranstaltung werden 100% der Teilnahmegebühr rückerstattet,
– bis 10 Tage vor der Veranstaltung werden 50% der Teilnahmegebühr rückerstattet,
– bis 5 Tage vor der Veranstaltung werden 20% der Teilnahmegebühr rückerstattet.
Bei Absage durch den Veranstalter erhalten die Teilnehmenden eine Refundierung des bezahlten Betrags in voller Höhe.
Präsenz- und Online-Teilnehmer:innen erhalten Ihr Ticket nach Anmeldung und Bezahlung von Eventjet.
Online-Teilnehmer:innen erhalten den Link zum Online-Meeting am Tag vor der Veranstaltung an die Mailadresse, die bei der Anmeldung angegeben wurde. Bitte checken Sie dann auch Ihren Spam/Junk-Ordner nach der entsprechenden E-Mail.
Anmeldung
Der Ticketverkauf erfolgt über Eventjet. Wir ersuchen Sie, pro Anmeldevorgang nur ein Ticket zu buchen.
Für Gruppenbuchungen kontaktieren Sie bitte finanz@hospiz.at
Bei Kauf im Namen von Arbeitgeber:innen:
Geben Sie bitte die korrekte Rechnungsadresse gemäß der Vorgaben der Buchhaltungsabteilung an.
Für die Korrektur einer Rechnung im Nachhinein werden € 15,00 in Rechnung gestellt.
Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums
Der Fachtag wird von der ENERGIE AG Oberösterreich unterstützt.